Unsere Wälder sind wahre Multitalente. Sie produzieren Holz, reinigen Luft und Wasser, speichern Kohlenstoff und bieten Lebensraum für unzählige Organismen. Diese Leistungen hängen eng mit der Biodiversität zusammen.

Je grösser die Biodiversität, desto anpassungsfähiger sind unsere Wälder. Diversere Baum- und Tierarten können besser auf den Klimawandel und invasive Neophyten reagieren.

Um ideale Voraussetzungen zu schaffen, ist man im Waldbau seit Jahren bestrebt, die Vielfalt der Baum- und Straucharten zu erhöhen. Totholzinseln und gestufte Waldränder stellen ebenfalls wertvolle Lebensräume dar und werden aktiv gefördert. 

Der ideale Waldrand ist stufig, strukturreich und umfasst Buchten. Krautsaum, Strauchgürtel und Waldmantel fliessen ineinander über. Der Waldrand besteht aus wertvollen und/oder seltenen Baumarten und bietet vielen Tier- und Pflanzenarten einen idealen Lebensraum.

Gestufter Waldrand

Viele Kleinlebwesen sind auf Totholz als Lebensraum angewiesen. Totholzinseln bieten diesen Lebewesen die Möglichkeit, sich zu erhalten und zu vermehren. Altholz wird bewusst im Wald stehen und liegen gelassen und bleibt zum natürlichen Zerfall sich selbst überlassen. Diese Inseln funktionieren als «Trittsteine» und tragen somit zur Vernetzung von Reservaten bei. Im Burgerwald Kallnach existiert seit dem Jahr 2010 eine Alt- und Totholzinsel im Aspiwald. Die Grösse dieser Insel beträgt 1.9 ha.

Link: https://www.weu.be.ch/de/start/themen/umwelt/wald/biodiversitaet-wald/aspiwaeldli.html

Totholz

Ziel der Waldreservate ist das zulassen der natürlichen Entwicklung auf grösseren Flächen und/oder die Umsetzung von gezielten Massnahmen zugunsten ökologischer Werte. Im Kanton Bern existieren die beiden Reservatstypen «Naturwaldreservat» und «Sonderwaldreservat».

In Reservaten wird der Wald nicht bewirtschaftet. Die Waldfläche wird der natürlichen Entwicklung überlassen, sodass nach längerer Zeit wieder urwaldähnliche Strukturen entstehen. In diesen Lebensräumen werden spezialisierte Arten gefördert. Forstliche Eingriffe sind nicht vorgesehen.

Die Sonderwaldreservate sind auf die Biodiversitätsförderung ausgerichtet. Um die Wirkungsziele zu erreichen, werden Bewirtschaftungsverträge abgeschlossen, in denen zweckgebundene Massnahmen vereinbart sind. Forstliche Eingriffe werden spezifisch zur Erreichung der Wirkungsziele ausgeführt.