Erholung (Wohlfahrt)

Lebensraum

In der Schweiz sind rund 46'000 Arten bekannt, die ihr Leben ganz oder zumindest teilweise im Wald verbringen. Schätzungen gehen gar von 75'000 Arten aus. Damit beherberg der Wald auf einem Drittel der Landesfläche rund 40% aller in der Schweiz vorkommenden Lebewesen.

 

Einfluss auf das Klima

Der Wald wirkt als riesige Klimaanlage. In Städten mit grossen versiegelten Flächen, erhitzt sich die Luft viel stärker als in den umliegenden Wäldern. Die warme Luft aus den Städten steigt auf und kühlere Luft aus der Umgebung strömt nach. Über dem Wald kühlt sich die Luft wieder ab und sinkt ab. Deshalb sollten Urbane Gebiete idealerweise mit Wald umgeben sein. Der Temperaturunterschied vom Wald zur Stadt kann 6°C bis 8°C betragen.

 

 

Immissions-, Lärm-, Wind- und Sichtschutz

Der Wald nimmt Immissionen wie Staub, Russ oder chemische Verunreinigungen aus dem Urbanen Gebiet auf. Mit dem Wind werden die Stoffe in die Wälder verfrachtet und bleiben in den Baumkronen haften. Mit dem Regenwasser gelangen die Teilchen in den Boden und somit wieder in den natürlichen Kreislauf. Sind giftige Stoffe dabei, haben diese im Waldboden eine negative Auswirkung.

 

Die Wirkung von Wald als Lärmschutz wird oft überschätzt. Um den Lärm zu halbieren, bedarf es eines 100 Meter breiten Mischwaldes. Baum- und Buschreihen sind für eine Lärmverminderung entlang von Strassen nahezu wirkungslos.

 

Windschutzstreifen bieten einen guten Windschutz, verhindern Erosion auf angrenzenden Ackerflächen und dienen nebenbei als natürlicher Sichtschutz.

 

Versorgung mit Trinkwasser und Sauerstoff

Der Wald ist ein gewaltiger Wasserfilter und Wasserspeicher. Versickerndes Wasser wird im Waldboden auf natürliche Weise gefiltert. Es entsteht hochwertiges Trinkwasser, das keiner weiteren Behandlung bedarf. Der lockere Waldboden ist in der Lage, riesige Mengen Wasser aufzunehmen. Was von der Vegetation nicht aufgenommen wird, versickert langsam ins Grundwasser.

 

 

 

Erholungs- und Erlebnisraum, Kulturelle Leistungen

Als Ausgleich zu unserem hektischen Alltag werden Freizeitaktivitäten und Erholung immer wichtiger. Der Wald ist dafür ideal. In der Schweiz darf man den Wald frei betreten. Um Tiere und Pflanzen in ihrem Lebensraum nicht zu stören, sollen sich die Waldbesucher rücksichtsvoll verhalten. Das freie Betreten von Wald und Weide und das Sammeln von Beeren und Pilzen sind in ortsüblichem Umfang jedem gestattet. Es gilt sowohl für Wälder in Privatbesitz als auch für Wälder der öffentlichen Hand und ist im umliegenden Ausland in diesem Umfang nicht anzutreffen.

 

Der Wald bietet den Besucherinnen und Besuchern eine gesundheitsfördernde Umgebung. Die saubere, frische Luft, das ausgeglichene Waldklima, die natürliche Umgebung, der kühlende Schatten, das erfrischende Grün sowie die Geräusche und die Stille wirken sich wohltuend auf die Gesundheit aus. Bei sportlichen Aktivitäten unterstützen der weiche Waldboden und die Unebenheiten der Waldwege die positive Wirkung. Mit gezielten Infrastruktur- und Erholungsangeboten, wie beispielsweise Fitnessparcours, kann die positive Wirkung auf die Gesundheit noch gesteigert werden.

 

Überall, wo sich viele Meschen aufhalten, sind Verhaltensregeln angebracht. Darum gilt schweizweit in allen Wäldern ein Fahrverbot für Motorfahrzeuge, auch wenn es nicht mit Verbotsschildern signalisiert ist. Grössere Anlässe, die das Waldgebiet tangieren (z.B. Orientierungslauf) sind bewilligungspflichtig.

 

«Die Erde gehört uns nicht, wir haben sie nur von unseren Kindern geliehen» Altes Sprichwort